Tennis hat er natürlich auch gespielt (seit 1966 im Club!) – allerdings nur mit der Familie ohne größeren Ehrgeiz. Ihm ging es nicht ums Gewinnen, sondern ums Genießen, um das Zusammensein mit Freunden.

Wer jetzt an Wolfgang denkt, wird sich sowieso weniger an ihn, den Schläger schwingend, erinnern. Zur Hochform lief er in anderen Disziplinen auf. Wenn er alljährlich beim Herbstfest, im schwarzen Anzug und Fliege, gemeinsam mit seinem Bruder Uli die „sehr verehrten Damen und Herren“ zum Brettl begrüßte, konnte man sich auf eine Conference freuen, die mit treffsicherem Witz, subtiler Ironie oder auch großartigen Kalauern glänzte. Und kaum hatte er eine Nummer angekündigt, verschwand er flugs hinter der Bühne, schlüpfte in Windeseile in ein Kostüm, um, wahlweise mit seinem sonoren Bass musikalische Einlagen zu unterstützen – nicht selten a la Comedian Harmonists mit einem „dumdumdumdumdum“ – oder um mit feinem Spott in einer Nummer zu brillieren. Unvergessen als Werner Selle, den stets und vergeblich um Hebung des Bildungsniveaus bemühten Mannschaftskollegen auf der Fahrt nach Bad Reichenhall, unter anderem endlose Strophen des Nibelungenliedes rezitierend! Ganz großes Kino! Fabelhaft auch sein Auftritt als Kantinenausschussvorsitzender: „Schwammerl gehen immer!“ Die hat er nebenbei auch selbst mit Hingabe zubereitet und andere verwöhnt. Er hat großartig gespielt und es offensichtlich auch genossen. Richtig in seinem Element war er allerdings erst zu später Stunde. Wenn nach den vielen populären Nummern endlich die richtige Mukke aus den Lautsprechern tönte: Honky Tonk Women, zu den Stones ging Wolfgang wild tanzend ab und sang lautstark mit. Sonst war er ein eher Leiser. Keiner, der sich in den Vordergrund drängte, auf seiner Meinung beharrte, sich wichtig machen musste.
Ob im Brettl oder bei seinem geliebten Montagsstammtisch, Wolfgang überzeugte durch seine ruhige besonnene Art. Brachte mit seinem feinsinnigen Humor andere zum Lachen oder steckte sie mit seinem unvergleichlich verschmitzten Lachen an. Er liebte das Leben und hat deswegen seiner Krankheit bis zuletzt bewundernswert tapfer und ohne Klage getrotzt.
Wir vermissen ihn jetzt schon und hoffen, dass wir irgendwann wieder zusammen lachen können.
Das (ehemalige) Brettl-Team